Von Umwallungslinie zum Strassenplan

Nach einer Belagerung von nicht weniger als neun Monaten hiss im Mai 1636 die spanische Garnison die weisse Flagge und wurde die Festung Schenkenschans von niederländischen Truppen zurückerobert. Fast tausend spanische Soldaten hatten die Kämpfe nicht überlebt. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht quer durch die Republik und überall wurde der Sieg gefeiert. In Arnheim geschah dies mit Kanonenlärm, Glockenläuten und Freudefeuern aus brennenden Teertonnen.

Bei den Einwohnern des damals zum Herzogtum Kleve gehörende Lobith kam natürlich nicht so viel Freude auf. Die waren erst so richtig froh, als dann endlich die „staats“/niederländischen Soldaten auch aus Lobith abzogen. Die hohen Kriegslasten wurden in Lobith allerdings vergoldet durch das Vorhandensein starker, weit auseinanderliegender Umwallungen und Bastionen. Dankbar machten die Dorfbewohner nach dem militärischen Abzug dann auch davon Gebrauch ihre Felder und Häuser gegen das Wasser des Rheins zu schützen. Beim Bau der Verstärkungen hatten damals Tausende Soldaten massenhafte Erdverlagerungen durchgeführt, eine gewaltige Arbeit die von den wenigen Dorfbewohnern nie alleine zu leisten gewesen wäre. Die Wälle und Verstärkungen waren deshalb eine wunderbare Gelegenheit jetzt solche Einrichtungen zu schaffen trockenen Fusses in Lobith wohnen bzw. sich bewegen zu können.

Die Muster der „staats“/niederländischen Verteidigungswerke sind noch immer wiederzuerkennen im Lobiher Strassenplan. Und zwar im Verlauf solcher Strassen wie Smidstrasse, Tolhuisstrasse, Walhofstrasse, Markt und Dorfdeich.  Die Zone der ausserhalb der Umwallungen gelegenen Warften („terpen“) mit Bebauung am Dorfdeich entlang, zwischen Abfahrt Smidstrasse und Abfahrt Zwartesluisstrasse, verrät noch immer die Plätze, wo einst die Bastionen hochragten. Weniger ins Auge fallend dürfte der Umstand sein, dass die Middenstrasse in der Verlängerung der Huissensestrasse gelegen war und dies in jenen Zeiten eine überaus wichtige „staats“/niederländische Verbindungsroute darstellte. Es dürfte dann auch nicht zufälliger Natur sein, dass in der Lobither Dorfmitte noch soviel erinnert an die dortige, starke Rundumverteidigungslinie, die einst die Niederlande in bangen Tagen gerettet hatte. Auch in der direkten Umgebung müssten eigentlich noch Überbleibsel der damaligen Verteidigungswerke zu finden sein, ganz besonders am versandeten Waal-Gewässer südlich des Kruisdeiches (jetzt Herwensedeich).

An diesem Projekt haben viele Menschen  auf der „’t Gelders Eiland“-Insel mitgearbeitet bzw. ihren Beitrag dazu geliefert.

Das Projekt ist zudem zustande gekommen dank der Finanzierung seitens ‘des „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums"’im Rahmen des EU-Leader-Ansatzes für diesbezügliche Investierungen. Das niederländische „Ministerie van Economische Zaken, Landbouw en Innovatie“-Ministerium (Wirtschaftsministerium) ist hierbei verantwortlich für die Umsetzung des EFRE/POP2-Programms in den Niederlanden.

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