Sprunghafter Rhein
150.000 v.Chr.
Rund um Spijk | Entstehung der “’t Gelders Eiland”
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In der letzten Eiszeit (vor 150 000 Jahren) schoben Gletscher eine enorme Masse Sand und Kies vor sich her und bildeten eine Moräne von der Veluwe bis nach Nimwegen. Der Waserabfluss des Rheins aus den Alpen stieß gegen den ausgestreckten Wall und der Rhein veränderte sein Bett ständig. Eines Tages jedoch brach er südlich des Montferlands durch den Wall hindurch. Die Kirche von Hoch-Elten, die man von vielen Stellen auf der Geldersen Insel aus liegen sehen kann, markiert den nördlichen Punkt des Durchbruchs. Die Öffnung, die dort in der Moräne entstand, heißt ‘de Gelderse Poort’.
Die schwersten Steine blieben zuerst liegen und Sand und Lehm strömten nach Westen. Als der Fluss langsamer begann zu strömen, konnten sich auch Sand und keine Lehmteile absetzen. Die drei Lagen: Kies, Lehm und Sand, sind immer noch im Boden zurückzufinden. Der Rhein war zunächst noch ein breites sich schlängelndes Delta mit tausenden Flüsschen und Bächen, die ihren Weg durch die Landschaft suchten. Der Lauf der Wasserwege veränderte sich von Saison zu Saison, von Jahr zu Jahr und von Jahrhundert zu Jahrhundert. Als aber Menschen dieses Gebiet besiedelten - viel später - und der Handel über den Fluss begann, wurde es Zeit diesen unberechenbaren Fluss in Bahnen zu leiten. Es wurden Deiche gebaut, die dafür sorgten, dass das Hinterland trocken blieb. Es wurden zur Sicherheit der Schifffahrt Fahrrinnen gebaggert und man baute Buhnen, die dafür sorgten, dass die Strömung gebrochen wird und der Fluss die Ufer nicht abbröckelt. So liegt der Rhein hier jetzt, mit seinen Buhnen und tiefen Fahrrinnen: festgenagelt in der Landschaft.