„Dijkmagazijn“-Gebäude

Das (Aerdter) „Dijkmagazijn“-Gebäude wurde 1879 gebaut im Auftrage der Polderverwaltung „Herwen, Aerdt en Pannerden“, direkt am Deich des „Oude Rijn“-Gewässers entlang. Hierzu war im Herbst 1878 von der Polderverwaltung ein Stück Land am Fusse des Deiches für 100 Gulden gekauft worden, um dort ein Gebäude zur Lagerung von Notstandsmaterialien zu errichten.

Am 5 April 1878 fand die Ausschreibung statt. Der Auftrag wurde zum Angebotspreis von 1355 Gulden vergeben an Matthijs Kok, Maurer aus Didam, zusammen mit seinen Mitunternehmern J.H. Verheyen aus Pannerden und A. van Dulmen aus Didam. Derartige Lagergebäude wurden im 19. Jahrhundert an bestimmten Stellen die Deiche entlang gebaut zur Lagerung benötigter Materialien und Geräte zwecks Einleitung erster Notfallmasnahmen bei Deichdurchbrüchen. In diesen einfach konstruierten Gebäuden wurden u.a. Bretter, Sandsäcke, Deichpfähle, Schubkarren usw. gelagert. Das Aerdter Deichmagazin befindet sich in der Deichböschung mit dem Bodenniveau auf der Höhe der Fahrbahndecke oben auf dem Deich. 

„In Onder-Aerdt prunkt eindrucksvoll am Deich, direkt gegenüber dem Storchennest, ein Poldermagazin. In der Umgebung gab es mehrere davon aber die sind alle geschleift worden. Aber dieses Deichmagazin samt Aufenthaltshäuschen widerstand der Gewalt. Es ist ein überaus charakteristisches Gebäude, dass in Funktion trat bei Hochwassergefahr. Denn dieses Lager war prall gefüllt mit Werkzeugen und Materialien, mit denen in Notfällen die Deiche verstärkt werden konnten. Die Deichwächter bewiesen mit und in diesem Gebäude der Aerdter Gemeinschaft ihre Treue. Wegen der in diesem Gebäude gelagerten Notfallmaterialien blieben das Dorf Aerdt und seine Umgebung oft von einer Katastrophe verschont.“ Zitat aus „De Woardsman“ (2002), Heimatverein Rijnwaarden, von Toon Hendriksen

Das kleine Magazin gehört der „Waterschap Rijn en IJssel“-Behörde und ist ein einzigartiges Dienstgebäude von historischem Interesse. Und zudem das einige Lagergebäude aus dem 19. Jahrhundert, das in seiner typischen Art noch übriggeblieben ist im Gebiet zwischen dem Rhein und dem „Oude Rijn“-Gewässer. Im Jahre 2000 kam das Gebäude auf die Reichsmonumenten-Liste. Im Monumentenregister heisst es hierzu: „Von städtebaulichem Wert als Bestandteil eines historisch gewachsenen, ländlichen Gebietes, in dem das Gebäude wegen seiner Lage direkt am „Oude Rijn“-Gewässer entlang und wegen seiner massiven Bauweise ein auffälliges Element bildet im Rahmen des hohen Wiedererkennungswertes des Aussengebiets zwischen Aerdt und Pannerden“. 

Diese kernige Beschreibung seitens der Monumentenzorg-Behörde bildete einen wichtigen Ausgangspunkt bei der Suche nach einer geeigneten, neuen Funktion für das Deichgebäude. Denn es gab mehrere Interessenten für eine Neunutzung des Hauses. Um die Wiederverwertbarkeits-Möglichkeiten zu untersuchen und damit den am besten geeigneten neuen Mieter zu bestimmen, wurde die Hilfe der „Het Gelders Genootschap“-Kulturinstitution eingerufen. Diese stellte eine Liste mit diversen Aspekten auf, denen bei künftigen Plänen Rechung getragen werden sollten. Dazu gehörten u.a. die eindeutig-charakteristische Hauptform des Gebäudes, die einfache Ausstattung bzw. Verarbeitung des Ganzen, die Inneneinrichtung (soweit wichtig für die Erkennbarkeit der ursprünglichen Funktion bzw. des ursprünglichen Gebrauchs) und der Dachstuhl. Aus dieser „Het Gelders Genootschap“-Bestimmungsanalyse ging hervor, dass einige Möglichkeiten nicht durchsetzbar waren bzw. nur durch drastische Eingriffe realisierbar wären. Es hiess darin: „Letztere haben vor allem mit der Lage des Gebäudes zu tun. Denn das „dijkmagazijn“-Haus ist nämlich halb in der Böschung eines Deiches angesiedelt und liegt ausserdem unmittelbar an einem öffentlichen Weg .Deswegen steht kaum funktioneller Platz im Freien zur Verfügung. Auch der Status als Reichsmonument legt Beschränkungen für die künftige Nutzung in den Weg“.

Die Schlussfolgerung der Untersuchung lautete, dass das Gebäude am meisten geeignet war für eine Neunutzung seitens des „Heemkunde Rijnwaarden“-Heimatvereins.

Dieser Verein ist in der Folge seit 2011 der neue Mieter des Gebäudes. Der „Heemkunde Rijnwaarden“-Heimatverein beschäftigt sich seit 1991 mit der Geschichte der „’t Gelders Eiland“-Insel im geräumigsten Sinne des Wortes. Auch setzt der Verein sich mittels ihrer Mitarbeit kräftig ein bei kulturellen und touristischen Veranstaltungen. Weiter ist der Verein bemüht das kulturelle Erbgut in Form allerlei kleinerer und grösserer Monumente zu bewahren. Quartalsweise wird das Vereinsblatt „De Woardsman“ herausgegeben mit einer grossen Artikelauswahl im Zusammenhang mit der Vergangenheit dieser Region. Ebenso werden in den diversen Kirchdörfern.periodische Zusammenkünfte organisiert für Mitglieder bzw. andere Interessenten. Und alle diese Vereinsaktivitäten passen natürlich ausgezeichnet zu diesem kulturhistorischen „Dijkmagazijn“-Monument.

„Heemkunde Rijnwaarden“-Heimatverein

Wie gesagt existiert seit 1991 in der Gemeinde Rijnwaarden ein Heimatverein, der sich zum Ziel gesetzt hat sich im aktiven Sinn zu beschäftigen mit der „’t Gelders Eiland“-Geschichte in der weitesten Bedeutung des Wortes. Auch setzt der Verein sich mittels ihrer Mitarbeit ein bei kulturellen und touristischen Veranstaltungen und ist bemüht das kulturelle Erbgut in Form allerlei kleinerer und grösserer Monumente zu bewahren. Für das „’t Gelders Eiland verhaalt“-Projekt hat der Rijnwaardener Heimatverein zudem wertvolles historisches Material zur Verfügung gestellt. Falls Sie mehr erfahren möchten über den „Heemkunde Rijnwaarden“-Heimatverein bitten wir Sie die Vereinswebsite zu besuchen oder an einem Dienstagabend mal vorbeizuschauen. Sie sind herzlich willkommen.

Heemkundekring Rijnwaarden

Wiedereröffnung in Bildern

art img 4.3.1 Opening


Mai 2011 wurde das renovierte „Dijkmagazijn“-Monument festlich wiedereröffnet. Schauen Sie sich bitte hier den film an.

An diesem Projekt haben viele Menschen  auf der „’t Gelders Eiland“-Insel mitgearbeitet bzw. ihren Beitrag dazu geliefert.

Das Projekt ist zudem zustande gekommen dank der Finanzierung seitens ‘des „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums"’im Rahmen des EU-Leader-Ansatzes für diesbezügliche Investierungen. Das niederländische „Ministerie van Economische Zaken, Landbouw en Innovatie“-Ministerium (Wirtschaftsministerium) ist hierbei verantwortlich für die Umsetzung des EFRE/POP2-Programms in den Niederlanden.

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