Der Driedorpen-Polder

Bis zum 12. Jahrhundert lebten die „Driedorpen“-Polderbewohner in der Flussebene des Rheines. Und zwar auf natürlichen Anhöhen in der Landschaft, die das Wasser dort hinterlassen hatte. Die Bauern bearbeiteten kleine Äcker und liessen ihr Vieh auf dem Vorlandgründen ringsherum weiden. Sie mussten dabei jeweils einkalkulieren, dass ihr Land einige Male im Jahr überschwemmt werden wurde. Eine ziemlich unsichere Existenz somit.

Zuerst wurden kleine Deiche auf der Rückseite der Niederlassungen angelegt damit das Wasser auf den Äckern gerade dann zurückgehalten werden konnte, wenn das Rheinwasser wieder zurückging. Auf diese Weise konnte die Produktivität der Anbauflächen gesteigert werden.

Als die Bevölkerung immer mehr zunahm, entstand das Bedürfnis grössere Stücke des Landes hinter den inzwischen entstandenen, kleinen Dörfern in Gebrauch zu nehmen. Diesmal jedoch mittels des Zurückhaltens des Flusswassers mit kleinen Deichen auf der Vorderseite des Dorfes. Das war natürlich an sich eine gute Sache doch das Überströmungswasser könnte sich durch die Öffnungen zwischen zwei Dorfdeichen noch immer einen weg zu den Äckern hinter den Dörfern bahnen.

Es entstand somit die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit zwischen den jeweiligen Dörfern untereinander. Deswegen wurde der Deich rund um den „Driedorpen“-Polder geschlossen, was viel Koordinierung und Kontrolle mit sich brachte. Auf diese Weise entstanden die ersten Vorläufer der typisch-niederländischen „waterschap“-Deichbehörden. Deichgrafen kontrollierten ob die Bauern die Deichstücke, die ihnen zugewiesen worden waren („hoefslagen“ genannt), auch gut unterhielten. Die  Rundumschliessung des Polders brachte grosse Vorteile mit sich. Denn derart konnte jetzt auch das Land zwischen dem Dorf und dem Fluss weiter kultiviert werden. Und dies war wieder lebenswichtig für das Wachstum der Bevölkerung, da der Nahrungsbedarf immer grösser wurde.

Es gab aber auch einen grossen Nachteil. Denn durch die Deichschliessungen konnten das Drängewasser und das Regenwasser die abgeschotteten Polder jetzt nicht mehr verlassen. In erster Instanz gab es kleine Deiche zwischen den Dörfern um trockenen Fusses hin und her gehen zu können. Besonders die Dörfer jedoch, die auf der unteren Seite („onderaan“) angesiedelt waren – im „Driedorpen“-Polder war dies Pannerden – hatten keine Lust als „Badewanne“ zu dienen für das Wasser, das aus höhergelegenen Dörfern (in diesem Falle aus Herwen und Aerdt) zu ihnen strömte. Dies führte ab und zu dazu, dass heimlich Verbindungsdeiche durchgestochen wurden, was wiederum Anlass zu allerhand Streitigkeiten war.

Schliesslich siegte das Einsehen bei den drei Dörfern des „Driedorpen“-Polders, dass sie zusammenarbeiten mussten um den ganzen Polder trocken zu halten. Es wurden Entwässerungsgräben angelegt und 1884 wurde dann – wie vorgehend beschrieben – das gemeinschaftliche „Oude Rijn“- Dampfpumpwerk gebaut.

An diesem Projekt haben viele Menschen  auf der „’t Gelders Eiland“-Insel mitgearbeitet bzw. ihren Beitrag dazu geliefert.

Das Projekt ist zudem zustande gekommen dank der Finanzierung seitens ‘des „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums"’im Rahmen des EU-Leader-Ansatzes für diesbezügliche Investierungen. Das niederländische „Ministerie van Economische Zaken, Landbouw en Innovatie“-Ministerium (Wirtschaftsministerium) ist hierbei verantwortlich für die Umsetzung des EFRE/POP2-Programms in den Niederlanden.

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