Sand und Kies

Sand ist fast überall zu finden. Es bildet nicht nur Dünen und Strände an den Küsten sondern kommt auch vor in und an Flüssen und Gewässern, in und um Seen und in sonstigen Abgrabungen sowie natürlich in der Wüste und als Sediment in den Weltmeeren. Es existieren viele unterschiedliche Arten Sand, die alle wieder über ihre eigene geologische Zusammenstellung und sonstige spezifische Eigenschaften verfügen. Die Bezeichnung „Sand“, wie der Geologe diese verwendet, bezieht sich ausschliesslich auf Sandkörnchen mit Abmessungen zwischen 0,05 und 2 mm. Grössere Bröckchen zwischen 2 und 64 mm werden als Kies bezeichnet. Beim Sand werden die Farbe und die Zusammentellung vom Herkunftsort bestimmt, sodass aus der Farbe des Sandes immer auch auf die Herkunft geschlossen werden kann. Der Zustand der Abrundung, der Sortierung und der Grösse der Sandkörner sagt etwas aus über den Weg, den der Sand im Laufe der Zeiten zurückgelegt hat.

Sand ist eines der normalsten Materialien auf der Erde und unentbehlich für allerlei Industriezweige sowie für das tägliche Leben. U.a. wird Sand in der Bauindustrie  verwendet, bei der Säuberung von Trinkwasser, bei der Suche nach Öl- und Gasvorräten in tieferen Erdschichten und in der Glasfabrikation. Wegen der enormen Sandvorräte auf der Welt wird es sicherlich wohl nie zu irgendwelchen Mangelzuständen kommen.

Woher stammt dieser Sand? Sand hat zuerst als Felsen begonnen. Denn jeder Bestandteil der Erdoberfläche ist der Erosion (buchstäblich „Abnagung“) durch Wind und Wasser bzw. der Ausdehnung und Schrumpfung durch Frost und Sonnenwärme unterworfen. Ohne Sand könnte der Wind das Aussehen der Erde nicht ändern. Das Wasser ist dazu wohl imstande. Je schneller es fliesst, umso mehr kann es seine Schleifwirkung entfalten. Besonders im Gebirge, wo die Höhenunterschiede am grössten sind, stürzt das Wasser regelrecht herab und kann die richtige Schleifarbeit sofort beginnen. Unterstützt von grossen Temperaturunterschieden und manchmal auch von Gletscherbewegungen werden aus Felsenbergen Felsbrocken, aus Felsbrocken Kieselsteine, aus Kieselsteinen Sand und wird aus Sand Schlamm. Der Mensch gebraucht Sand zu allerhand Zwecken, da es nicht teuer ist und an vielen Stellen vorhanden.

Sand kann auf vielerlei Weise gewonnen werden. In trockenem Zustand vorwiegend aus Sandgruben oder Abgrabungen, jedoch kann das Material auch in nasser Form, d.h. unter Wasser, nach oben gebracht werden. Dies geschieht hydraulisch mittels eines „winzuiger“- Sandsaugers und einem daran befestigten Saugrohr, das zu einer Zentrifugalpumpe oder einer Baggerpumpe führt. Mittels Wasserdüsen kann der Sand am Eingang des Saugrohres aufgewühlt werden, sodass es besser hinein  strömen kann. Nach der Passage durch die Zentrifugalpumpe kann die Wasser/Sand-Mischung dann zum oberirdischen Sanddepot weitergepumpt werden. Hier sinkt der Sandanteil aus der Mischung nach unten auf den Boden und wird der Wasseranteil anschliessend wieder abgeführt. Wenn das Wasser vollständig  abgeflossen ist, kann der Sand abgegraben und zum Transport aufbereitet werden. In den Niederlanden ist diese sogenannte „nasse Sandgewinnung“ die meist übliche. Nach der Sandabsaugung unter Wasser bleibt ein kleinerer oder grösserer See zurück, der im fachlichen Sinne auch wohl „Entsandungssee“ („ontzandingsplas“) genannt wird.

Die Sand- und Kiesgewinnung in ländlichen Gebieten ist gleichzeitig auch wieder eine wichtiger Motor für die Verbesserung der Lebensbedingungen an Ort und Stelle bzw. für die räumliche Entwicklung. Denn nach diesen Gewinnungsarbeiten bleiben attraktive, wasserreiche Gegenden zurück, die sehr interessant sind für die Naturentwicklung und für die Freizeitgestaltung. Die Bedeutung der Sand- und Kiesgewinnung geht also mittels dieser darauffolgenden Freizeitmöglichkeiten wesentlich über die direkten Abgrabungsvorteile hinaus. Die Sand- und Kiesgewinnung trägt somit zur Diversitätsvergrösserung einer Landschaft bei, in der sich Erholungssuchende gerne aufhalten mögen. Auch der Bau fliesender Nebenrinnen direkt am Rheinufer gehört dazu. Denn inzwischen hat man verstanden, dass eine interessante Landschaft sehr zum wirtschftlichen bzw. touristischen Mehrwert beiträgt. Auch den Anwohnern gefällt meistens eine solche Neuentwicklung ihrer Region. Denn auch sie fühlen sich dort vermehrt zu Hause, bzw. können sich beser mit ihrer Umgebung identifizieren. Und vor allem können auch sie profitieren von der herrlichen „neuen Natur“ mit freien Zugangsmöglichkeiten zu diesen Naturgebieten sowie von den etlichen sich entwickelnden (kultur-)wirtschaftlichen bzw. gastronomischen Möglichkeiten.

Dort wo Sand und Kies gewonnen werden, entstehen wie gesagt auch grossartige  Entwicklungsmöglichkeiten zur „neuen Natur“. Eine Landschaft in der solche wichtige  Prozesse, wie eine natürliche Begrasung und eine natürliche Erosion, wieder von selbst in Gang kommen können/werden. Mittels der Neugestaltung ganz bestimmter Lebensräume wie offene Wasserflächen aber auch Schilf- und Sumpfgebiete entsteht Raum für Tiere und Pflanzen, die es dort zuvor nicht gab. Oder gar seit langer Zeit verschwunden waren. Für Enten, Gänse, Reiher aber auch für solche weniger bekannte Vogelarten wie die Rohrweihe, der Fischadler und das Blaukehlchen kann auf diese Weise eine neue wasserreiche Region wieder zum einst so attraktiven Lebensraum aus längst vergangenen Zeiten werden. Und in den Steilufern der grossflächigen Ausgrabungen kann auch die Uferschwalbe wieder ihr Nest bauen.

Aber Entsandungsarbeiten sind auch ein wichtiges Mittel zur Flussregulierung und  besonders in den Vorlandgebieten grösserer Flüsse tragen allerhand Sand- und Kiesgewinnungsprojekte dazu bei die Sicherheit in den angrenzenden Flussgebieten zu erhöhen. In den neunziger Jahren wurden die Niederlande zwei Mal konfrontiert mit extrem hohen Flusswasserständen im Deltaflussgebiet, sodass die Sicherheit der Anwohner in Gefahr geriet. Diese Geschehnisse haben die Behörden davon überzeugt, dass es von grösster Wichtigkeit ist, den Flüssen wieder mehr (Abfluss-)Raum zu bieten. Zur Realisierung dieser Idee sind diverse Projekte in Auftrag gegeben wie die „Zandmaas“- und Grensmaas“- Erweiterung sowie das „Ruimte voor Rivier“-Vorhaben. Hierbei werden Vorlandgebiete („uiterwaarden“) abgegraben und neue Nebenrinnen gestaltet, sodass auf diese Weise die übliche Sand- und Kiesgewinnung wunderbar kombiniert werden kann mit der erforderlichen Flussbetterweiterung. Mittels dieser intelligente und verantwortbaren Vorgehensweise kann das Überschwemmungsrisko im Flussdelta erheblich verkleinert werden und auch der Natur an den  Flussufern optimale (Weiter-)Entwicklungsmöglichkeiten geboten werden.

Weitere Informationen

Falls Sie mehr wissen möchten bezüglich der Sand- und Kiesgewinnung bitten wir Sie sich eine der untenvermerkten Websites anzuschauen.


Sandgewinnung Carvium-Novum
Sand und Kies

An diesem Projekt haben viele Menschen  auf der „’t Gelders Eiland“-Insel mitgearbeitet bzw. ihren Beitrag dazu geliefert.

Das Projekt ist zudem zustande gekommen dank der Finanzierung seitens ‘des „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums"’im Rahmen des EU-Leader-Ansatzes für diesbezügliche Investierungen. Das niederländische „Ministerie van Economische Zaken, Landbouw en Innovatie“-Ministerium (Wirtschaftsministerium) ist hierbei verantwortlich für die Umsetzung des EFRE/POP2-Programms in den Niederlanden.

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