1648 war der Dreißigjährige Krieg zu Ende und der Friede von Münster wurde unterzeichnet. Schenkenschanz war inzwischen wieder in niederländischen Händen und die Bevölkerung von Lobith war eifrig damit beschäftigt, auf den Wällen, die das Militär hinterlassen hatte, ein Städtchen zu bauen.

Der Kurfürst von Brandenburg war der Herrscher in diesem Gebiet, aber damit ist alles gesagt. Er hatte keine Soldaten mehr und viel von seinen Besitztümern waren zerstört. Um dafür zu sorgen, dass in seinem Land zuverlässige Männer zu seinen Diensten stehen würden, sollte er sie brauchen, gründete er Schützenvereine in Dörfern und Städten entlang seiner Reichsgrenze. Auch in Lobith. Im Tolhuys, an der Stelle wo heute die R.K. Kirche steht, wurde am 24. Juni 1648 der Schützenverein EMM - Eendracht Maakt Macht - (Einigkeit macht stark) gegründet. Bei der Gründung durch diesen Kurfürsten, Friedrich Wilhelm, bekam der Schützenverein ein großzügig versilbertes Schild. Dieses wird während der Schützenfestumzüge noch immer mitgetragen. Jedes Jahr wird eine Münze hinzugefügt und die Kette wiegt inzwischen mehr als 20 Kilogramm. Ist gerade kein Schützenfest, kann man das Schild im Liemers Museum in Zevenaar bewundern. Eine wichtige Aktivität ist die jährliche Feier des Schützenfestes, mit dem Höhepunkt des Vogel- und Scheibenschießens, Bezug nehmend auf die ursprüngliche Funktion des Schützenvereins. Es besteht eine feste Zusammengehörigkeit unter den Schützenbrüdern, nicht nur dadurch, dass man zusammen feiert, sondern auch bei seiner Beerdigung wird einem Gildebruder die letzte Ehre erwiesen. Traditionen, die schon mehr als dreieinhalb Jahrhunderte unverändert sind.