Verrat des Bauern Petersen
Sagen und Fabeln
Rund um Lobith/Tolkamer | Hüter der Republik
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1672 war es wieder mal so weit. Diesmal waren es die Franzosen, die versuchten durch einen leicht durchwatbaren Rhein, in die Republik einzudringen. Eine scheußliche Schlacht, in der Lobith zum großen Teil in Flammen aufging, war die Folge.
Erzähler Rien van de Heuvel berichtet über den Verrat des Bauern Petersen, der den Franzosen eine durchwatbare Stelle im Rhein (jetzt der Alte Rhein) zeigte. Er hat diesen Verrat mit dem Leben bezahlen müssen.
Ein Fragment aus der Geschichte vom Meistererzähler Rien van de Heuvel: Da ging Jan Petersen, angeheitert und schwankend durch den Alten Rhein. Das Wasser reichte ihm bis zur Brust, aber Petersen war sich seiner Sache sicher. Zu oft war er schon mit seinen Kühen zur anderen Seite herübergegangen. Dort vom Eltenberg schaute Ludwig der XIV. In höchst eigener Person zu wie Reiter und Fußvolk hinter Bauer Petersen heranwateten. Die Pferde, denen das Wasser bis zum Bauch reichte, erschraken von der Strömung. Die Reiter hatten die größte Mühe, die Pferde im Zaum zu halten. Ganz und gar kam es zur Panik, als vom Tolhuis eine Kanone ein dröhnendes Salvenfeuer schoss. Und dort, auf der anderen Seite auf dem Deich, tauchten plötzlich 500 republikanische Soldaten auf. Friesen waren es, schlecht bewaffnet, kaum geschult und nicht ausreichend ernährt. Aber das konnte Condé auf die Entfernung nicht sehen."Wir ziehen uns besser zurück," rief er Ludwig dem XIV. zu. Aber davon wollte der französische Fürst nichts wissen. "Vorwärts Marsch," rief der König und weiter ging der lange Zug durch den Alten Rhein.